Eintracht Straßbessenbach 1928 e.V.

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Am 29.06.17 starteten wir um 05 Uhr zur diesjährigen Bergtour Richtung Zugspitze. Gegen 09:45 Uhr erreichten wir den Parkplatz Ehrwalder Alm Talstation von der wir mit dem Bus zum Bahnhof Ehrwald fuhren um von dort mit dem Zug nach Untergrainau zu reisen.
Von Untergrainau aus ging es zu Fuß nach Hammersbach um über die Höllentalklamm zur neu erbauten Höllentalanger Hütte weiter zu wandern. Das war gleichzeitig unser erstes Etappenziel. Die Hütte ist ein beliebtes Ziel für Tagestouristen und gleichzeitig der Startpunkt für die klassische Zugspitzbesteigung über Leiter und Brett zum Gletscher und letztendlich zum Gipfel.

Die Sonne schien und wir starteten an der Höllentalangerhütte (1387Höhenmeter) gegen 07:15 Uhr. Der Weg war steil und schlängelte sich am Berg in langgezogenen Serpentinen entlang. Einige verseilte Stellen gab es dabei zu überwinden. Nach zweieinhalb Stunden kamen wir zur Riffelscharte auf 2161m Höhe, ein grüner Bergrücken mit Blick auf den blauen Eibsee. Dann wurde der Weg etwas schwieriger. Gleich hinter der Scharte begann eine längere Kletterpassage. Im Anschluss ging es wieder bergab und wir rutschten ein Geröllfeld hinunter. Nach einer kurzen Pause wanderten wir durch einen Fichtenwald weiter bergab, bis wir am Riffelriss 1640m ankamen. Hier könnte man die Tour beenden und mit dem Zug zurück nach Garmisch-Partenkirchen fahren. In der Ferne sahen wir die Stützen der Zugspitzbahn, die unser nächstes Ziel war.
Vom dort ab wanderten wir weiter bergab in Richtung des Eibsee. Hier fanden wir einen kleinen Bach, wo wir noch einmal unsere Wasserflaschen auffüllen konnten. Wenige Minuten später standen wir an einem Abzweig zum Eibsee. Von hier waren noch drei Stunden bis zur Wiener-Neustädter -Hütte ausgeschildert. Der Weg zog sich immer steiler werdend durch den Wald hinauf, bis wir die Kuppe erreichten. Dort wendete sich der Weg in Richtung der Felswände und stieg weiter. Hier erwarteten uns die ersten Kletterpassagen. Immer weiter aufsteigend nahmen die verseilten Stellen zu und wir passierten die Seilbahn. Danach wendete sich der Steig und führte zum Haltemast der Seilbahn. Am Fundament vorbei, schlängelte sich der Weg weiter an den Felswänden entlang. Dieser Weg war weiterhin mit Seilen und Brücken gesichert. Hinter einem Felsvorsprung öffnete sich der Blick in ein Kar und nach einem kurzen Aufstieg war endlich die Wiener-Neustädter-Hütte auf 2213m zu sehen. Insgesamt waren, bei dem anspruchsvollen Übergang , in 7 Stunden um die 9,5 km zu bewältigen, davon 1470 Höhenmeter nach oben und 670 Höhenmeter nach unten. Aber die urige Hütte mit nur 20 Schlafplätzen war es einfach Wert. Der Hüttenwirt kochte uns eine Suppe zum Aufwärmen und am Abend gab es leckeres Geschnetzeltes mit Nudel ala Hüttenwirt. Ein besonderer Gänsehautmoment für uns, als kurz vor der Nachtruhe die übrigen Gäste und der Hüttenwirt mit uns das Lied“ Blau und Weiß wie Liebe ich dich“ anstimmten.

Nach einer kalten und kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen sehr früh von der Hütte Richtung Zugspitze. Zuerst gingen wir über das Geröllfeld zum Einstieg in den Klettersteig. Nach 20 Minuten kamen wir dort an. Am Seil kletterten wir sofort zu der bekannten Höhle, dem Stöpselzieher Klettersteig. Hier musste man sich etwas kleiner machen und durch die Höhle klettern. Danach kletterten wir in einer Rinne weiter nach oben. Auch hier gab es enge Stellen, bei denen man sich hindurchzwängen musste. Nachdem wir diese Abschnitte bewältigt hatten, begann es zu schneien. Wir überlegten, ob wir weiter aufsteigen sollten den es wurde sehr glatt. Doch nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter bergauf. Der Steig querte über den gesamten Hang. Immer wieder wechselten sich verseilte Stellen mit normalen Kletterstellen ab. Langsam kam die alte Seilbahnstation weiter näher. Das letzte Drittel des Klettersteigs mussten wir komplett im 10cm Neuschnee bewältigen. Nach knapp zwei Stunden querte der Weg zurück zur Station und von dort
hinauf auf den oberen Grat. Hier trafen wir endlich auf den Weg zur Zugspitze, der von der Sonnalpin zum Gipfel hinaufführte. Wir tauchten weiter in die tiefhängenden Wolken ein und hatten Schwierigkeiten den Weg zu finden. Unterhalb des Gipfels konnten wir keine Markierungen mehr erkennen, orientierten uns aber weiterhin an den Versorgungsleitungen, die nach oben führten. Dann tauchte im Nebel die Treppe zum Münchener Haus auf. Die letzten Meter zur Zugspitze auf 2962m Höhe waren dann schnell überwunden. Wir waren vor der ersten Seilbahn oben und stärkten uns im Münchner Haus.
Der Steig von der Wiener Neustädter Hütte zur Zugspitze dauerte gute 2,5 Stunden. Es wurden 2 km gelaufen, davon aber 740 Höhenmeter die es in sich haben und auch Kraft kosten.

Fazit: Bei schlechten Bedingungen ist der Steig sehr Grenzwertig und nur für sehr geübte Alpinisten zu empfehlen. Außerdem sollte dazu definitiv ein Helm getragen werden und für ungeübte ein Klettersteigset zur Sicherung an den Stahlseilen. Nach Besuch des Gipfelkreuzes fuhren wir mit der Seilbahn zum Sonnalpin um von dort Richtung Knorrhütte abzusteigen. Die Umgebung gleicht, mit dem ganzen Geröll einer Mondlandschaft. Uns kamen viele Gipfelstürmer entgegen, die die lange Wanderroute vom Reintal Richtung Zugspitze gewählt hatten. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir unser letztes Etappenziel, die Knorrhütte auf 2048 Höhenmeter.

Am letzten Tag , nach einer ruhigen Nacht , starteten wir zurück Richtung Ehrwalder Alm. In weitem Bogen führt der Weg von der Knorrhütte fast ohne Höhenunterschiede hinüber zum "Gatterl", dem Grenzübergang hinüber ins Tirolerische. Von dort geht es (mit Ausnahme eines Gegenanstieges) nur noch bergab. Man durchquert hier die ehemaligen Jagdreviere von Ludwig Ganghofer. Wenn man die Augen offen hält braucht man nicht lange zu suchen, bis einem die ersten Gemsen ringsum auffallen. Der Weg führt langsam und gleichmäßig bergab Richtung Ehrwalder Alm und dann hinab nach Ehrwald auf den Parkplatz , an dem wir starteten. Insgesamt liefen wir am letzten Tag in 3 Stunden knapp 12 km. Davon machten wir 1254 Höhenmeter nach unten und lediglich 200 Höhenmeter bergauf.

Fazit: Insgesamt eine schöne Tour die bei besserem Wetter natürlich sehr viel reizvoller ist. Dennoch hatten wir an jedem Tag Glück im Unglück, denn wir erreichten unsere Hütten immer vor Einsetzen des Regens und von einem Gewitter bleiben wir verschont. Hervorzuheben ist die Wiener Neustädter Hütte. Sie ist sehr urig und muss sich wegen ihrer Höhe und Lage noch nicht dem Massentourismus beugen.
In diesem Sinne – Berg heil!

Infos zur Tour oder Hilfe bei der Tourplanun bitte bei Daniel Hussy erfragen!